Dem Leiden und Sterben Jesu gedacht

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Ostern in Reilingen heißt auch immer Osternacht in Reilingen. Viele CVJMler treffen sich alljährlich am Karsamstag zur Osternacht in der evangelischen Kirche in Reilingen. Mit einer wunderbar stimmungsvollen Kirchenbeleuchtung, lässt sich dabei auch die Fantasie anregen und die Sinne verwöhnen.

Die Osternacht, die Nacht vom Karsamstag auf den Ostersonntag, ist im Kirchenjahr die „Nacht der Nächte“: eine Nacht des Wachens und Betens zum Gedenken an die Auferstehung Jesu Christi von den Toten und damit an den Durchgang vom Tod ins Leben.
In den Kirchen Mitteleuropas wird der Karsamstag still begangen, mündet aber in den feierlichen Gottesdienst der Osternacht. Die Feier der Osternacht beginnt entweder am Vorabend frühestens nach Sonnenuntergang oder in der Frühe des Ostermorgens zwischen 4 und 6 Uhr, vor der Morgendämmerung. In unserem Fall trafen wir uns um 23 Uhr am Karsamstag zur ersten Andacht und beendeten sie um 5 Uhr mit der Auferstehung.

Jedes Jahr aufs Neue versuchen die Mitglieder des CVJM in kreativen und variantenreichen Gestaltungen, den Ablauf des Leidens Christi nachzugehen. Der Ablauf bleibt hierbei immer der gleiche. Begonnen wird mit dem letzten Abendmahl. Es ist eine Schlüsselkomponente der Passionsgeschichte und wird nach der Reformation auch als eines der beiden evangelischen Sakramente gewürdigt. In der ersten Andacht der diesjährigen Osternacht wurde der Fokus auf die Jünger gelegt. Ihre Fehlbarkeit und somit Menschlichkeit, lässt parallelen zu unserem heutigen Verhalten zu. Ein jeder Christ sei ein Jünger Jesu, welcher ähnliche Stärken aber auch Schwächen aufzeigt, wie eben die Jünger vor 2000 Jahren. Während der Andacht wurde somit auf die einzelnen Charaktere eingegangen, um später diesen Ausgangspunkt für eine charakterlich treffende Darstellung des letzten Abendmahl via Foto zu machen. In der Andacht zur Kreuzigung durften die Teilnehmer der Osternacht ein Improvisationstheater in der Kirche versuchen. Hierbei zog man Persönlichkeiten und deren Eigenschaften auf Zetteln, die man anschließend auf „dem Weg nach Golgatha“ zu spielen versuchte. Von der pöbelnden Menge über die verzweifelte Maria, waren hier verschiedene Darsteller des letzten Ganges Jesu beteiligt.

Die Größe der Kirche wurde während der Osternacht bis in den letzten Winkel ausgenutzt. Auch der Gesang soll in einer Osternacht nicht zu kurz kommen. Während der Andacht zur Auferstehung, wurden die Teilnehmer zu einem Osterkanon eingeladen, welcher das ganze Kirchenschiff erhellte. Zwischen den Andachten gibt es die Möglichkeit sich im Kirchenschiff um den Altar herum in seinen Schlafsack zu mummeln und das Gehörte zu verarbeiten, stille zu finden oder gar ein wenig zu schlafen.

Für diejenigen, die Gemeinschaft suchen, bieten wir immer auch ein Nachtcafé im Kirchenanbau an. Zu leckeren Kuchen, Eiern, Landjägern und natürlich auch Kalt/Warmgetränken, lässt es sich prima über Gott und die Welt reden. Wir möchten jeden ermutigen sich einmal auf eine Osternacht einzulassen, da sie spirituell, geistlich wie auch geistig eine alljährliche individuelle Bereicherung ist. Der eigentlich österliche Gedanke und die Grundmanifeste unseres Glaubens basieren auf jenen Ereignissen vor 2000 Jahren. Wer sich für das verlängerte Wochenende bedanken möchte, kann sich gerne auch einmal auf die Suche nach dessen Gründen machen. Wir freuen uns über jeden Suchenden.

Bilder gibt es hier.