Flötenklänge, lachende, fröhliche Kinder überall und ein voll besetzter Saal des Martin-Luther-Hauses: Der „Christliche Verein Junger Menschen Reilingen“ lud ein zur zweiten Ausgabe seines Bunten Abends an zwei Tagen. Vor zwei Jahren schon, bei der Premiere des Abends mit und um den CVJM war man sich am Ende sicher, dass es aufgrund des großen Erfolges nicht der letzte sein sollte.
„Toll, wie sich der CVJM mittlerweile entwickelt hat.“ meint Beate Bikowski, unter anderem ehemalige erste Vorsitzende und beim CVJM Reilingen seit der ersten Stunde dabei. „Nach der Gründung vor 30 Jahren hätten wir nicht geglaubt, dass wir einmal eine solch große Veranstaltung stemmen könnten, bei der so viele junge und alte Gemeindemitglieder anwesend sind.“ Das alles sei das Ergebnis der mittlerweile seit 30 Jahren täglichen christlichen Jugendarbeit im Ort, ist sich der erste Vorsitzende Thomas Brox sicher.
Zu Beginn zeigte Judith Schell einen kleinen Film über die verschiedenen Gruppen und Kreise des CVJM Reilingen. Eindrucksvoll hier die Zahl der Teilnehmer, die der CVJM Woche für Woche anspricht und betreut.
Sybille Wüst und Margarete Pailer überbrachten am Samstagabend Grußworte vom Dachverband, dem CVJM-Landesverband Baden. Sonntags erfreute der Flötenkreis unter der Leitung von Anke Palmer die anwesenden Gäste mit toller Flötenmusik, begleitet von Christian Palmer am Klavier. Für beide Tage hatte Judith Schell eine Videoandacht gedreht und geschnitten, die den Zuschauer am Ende direkt ansprach: „Willst Du Gottes Liebling sein?“
Großes Lob verdient die Theatergruppe des Vereins, die sich für diese Aufführung zusammengefunden hatte. Das 8-köpfige Ensemble probte mehrere Monate nur für diese beiden Abende. Aufgeführt wurde das Broadwaystück „Gottes Liebling“ des New Yorker Dramatikers Neil Simon. Der reiche Unternehmer Joe Benjamin (Marvin Merkhofer) lebt glücklich mit seiner Frau Rose (Nadine Bikowski), seinem Sohn David (Tobias Dorn) und den beiden Zwillingen Ben (Dominik Rauth) und Sarah (Lisa Lautenschläger) auf einem großen Anwesen an der Nordküste von Long Island. Komplettiert wird die Familie durch die beiden Dienstangestellten Mady (Senta Ehret) und Morris (Simon Schell).
Doch eines Tages erscheint Sidney Lipton (Till Pepperkok) getarnt als Einbrecher im prunkvollen Wohnzimmer der Benjamins. Er ist, was man früher als Engel bezeichnet hat, ein Bote Gottes, der dem frommen Joe Benjamin die Nachricht überbringen soll, dass Gott mit dem Teufel eine Wette eingegangen sei. Der Teufel behauptete, es gäbe keinen Menschen auf Welt, der sich nicht von Gott lossagen würde, also ging Gott die Wette mit ihm ein, dass es doch jemanden gäbe, der ihm niemals entsagen würde: Sein Liebling Joe Benjamin. Auch dann nicht, wenn „der Teufel Ihnen das Leben so unerträglich machen wird, dass Sie Gott entsagen werden.“, brillierte Pepperkok in seiner Rolle als Gottesboten. Zum Glück ging am Ende alle gut aus, denn Joe Benjamin bestand alle Attacken des Teufels, die vielen, schweren Krankheiten, den Verlust seiner Fabrik und die Abkehr seiner Familie, trotzdem hatte er Gott nicht entsagt.
Es machte richtig Freude, sich von der Schauspieltruppe in das Geschehen auf der Bühne mitreißen zu lassen, war doch der gesamte Auftritt auf höchstem schauspielerischen Niveau. Man darf gespannt sein, denn von den Akteuren wird man in Zukunft bestimmt noch mehr hören und sehen. Das Publikum dankte am Ende mit langanhaltendem und tosendem Applaus.
Natürlich nicht fehlen durfte ein reichhaltiges, warmes Büffet, das auch in diesem Jahr von den Besuchern gerne angenommen wurde. Sowohl bei der Samstags- als auch bei der Sonntagsvorstellung gab es Kaffee und selbst gebackenen Kuchen.
Eine Veranstaltung mit voll besetztem Lutherhaus-Saal an zwei Tagen benötigte eine große Anzahl an Helfern, die auch unauffällig im Hintergrund tätig waren, sei es in der Küche, bei der Getränke- und Essensausgabe, beim Bedienen, beim Soufflieren, bei Licht und Ton und natürlich beim Auf- und Abbau. Der erste Vorsitzende Thomas Brox bedankte sich herzlich bei allen Mitarbeitern.
Bilder vom Bunten Abend gibt es hier.