Peter Rösch zu Gast im Mitarbeiterkreis

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Hocherfreut über die große Zahl an erschienenen Mitarbeitern eröffnete der erste Vorsitzende Thomas Bikowski den Mitarbeiterkreis am Donnerstag letzter Woche. Es war ein besonderer Mitbarbeiterkreis, denn der Vorstand hatte für diesen Abend einen Referenten eingeladen: Peter Rösch, diplomierter Biologe aus Oftersheim. Vielen CVJMern ist er kein Unbekannter, war er doch unter Anderem jahrzehntelang federführend bei der Durchführung der beliebten Oftersheimer Kinder- und Jugendfreizeiten in seiner evangelischen Heimatgemeinde, bei denen auch CVJM-Mitarbeiter aus Reilingen als Leiter, aber auch schon als Teilnehmer mit dabei waren.

Peter kam aber nicht, um über die Oftersheimer Freizeiten oder über seinen Beruf zu erzählen, er hatte sein Buch mit dem Titel: „Die Leute vom Straßenrand – Gespräche mit Obdachlosen“ im Gepäck.

Er unternahm für das Buch eine mehrwöchige Reise durch verschiedene deutsche Städte, wo er den „Leuten vom Straßenrand“ zufällig begegnete, mit denen er das Gespräch suchte, um für sich „den Obdachlosen“ ein Gesicht geben zu können. Ihm ging es dabei nicht darum, einen Selbstversuch zu starten (er übernachtete meist in Jugendherbergen), sondern er interessierte sich für die einzelnen Menschen und ihre Geschichte.

Es versprach also, ein spannender Abend zu werden. Peter las aus dem Buch zu Beginn die Geschichte von einem Obdachlosen, den er in Köln getroffen hatte und der sich selbst Elvis nannte. Elvis sagte von sich, dass er noch einer der wenigen echten „Berber“ wäre, die von Stadt zu Stadt zögen. Er wäre schon in vielen gewesen in Europa, doch nach Köln käme er am liebsten. Elvis sagte, er wäre aus freien Stücken auf die Straße gegangen, sein einziger regelmäßiger Kontakt wäre der zu seiner Mutter, der Postkarten und Briefe schreibt und sie alle fünf Jahre an Weihnachten besuchen komme.

Peter Rösch traf später in Berlin auf Joachim, der anders als Elvis nicht freiwillig auf der Straße gelandet sei und einen extrem verwirrten Eindruck auf ihn machte, so dass er sich fragte, ob man mit ihm überhaupt ein sinnvolles Gespräch führen könne. Aber Peter wurde im Laufe des Gesprächs eines Besseren belehrt und beschloss daraufhin, in seinem Leben niemanden mehr aufgrund seines Äußeren zu beurteilen.

Jeder könne auch selbst die gleichen Erfahrungen wie er sammeln, so Peter Rösch, wenn man sich nur etwas Zeit nehme, um mit den Obdachlosen, z.B. in Mannheim ins Gespräch zu kommen. Überhaupt sei auf seiner gesamten Reise nie einer der Obdachlosen unfreundlich zu ihm gewesen, als er sie fragte, ob sie ihm Etwas aus ihrem Leben erzählen würden, im Gegenteil: Viele erzählten gerne.

Thomas Bikowski dankte Peter Rösch für seinen interessanten und trotzdem auch unterhaltsamen Vortrag und überreichte ihm ein kleines Präsent.

Bilder gibt es hier.